In der Nacht hat der Regen nachgelassen und morgens war ab und zu sogar blauer Himmel zu sehen. Also haben wir uns wie geplant in der Kintail Lodge registriert und sind als offizielle ‘Challenger" gestartet.
Nach ein paar wenigen Kilometern Asphalt ging es dann auf den Affric Kintail, der lange Zeit ein Feldweg ist. Dennoch war das Laufen immer wieder mal mühsam, weil häufig in Senken ganze Wasserläufe irgendwie zu überqueren waren. Natürlich regnete es anfangs auch immer mal wieder, sodass wir nach und nach schon ganz schön angenässt waren. Am Ende des Tals begann der Aufstieg zu einer Art Pass hinüber ins Glen Affric. Der war schon recht anspruchsvoll, da auch hier überall das Wasser lief und die Steine auf dem Weg ziemlich glitschig waren. So langsam wurde dann auch das Wetter wieder ungemütlich, starker Wind und ein Gemisch aus Regen, Hagel und einzelnen Schneeflocken ging auf uns hernieder. Etwas vor dem angestrebten Ziel Alltbeithe sind wir an einer Selbstversorgerhütte von/für Mountainbiker vorbei und es wäre überhaupt kein Ding gewesen, dort zu übernachten oder wenigstens etwas zu kochen. Wir wussten aber, das in Alltbeithe eine Youth Hostel Hütte ist und hatten stark gehofft, dort trocken und warm übernachten zu können.
Tja, klarer Fall von “Denkste”: die ganze Hütte war belegt von Privatschülern und obwohl sogar noch Betten frei wären, musste der “Herbergsvater” uns wegschicken.
Wir sind dann noch ein Stück weitergegangen und hatten Mühe, einigermaßen ebene und nicht völlig versumpfte Stellen zu finden, um kurz vor dem nächsten starken Schauer noch schnell die Zelte aufzubauen. Die Nacht war dann schrecklich: es hat wieder praktisch ununterbrochen geregnet und sehr stark gewindet, so dass wir schon Sorgen wegen der Zelte hatten.
Es wurde hier schon klar, dass ich mit einigem neuen “Gear” voll daneben gegriffen habe: der Rucksack Überzug/Transportbeutel taugt so gut wie nichts, ohne Liner wurde schon mal der Schlafsack unter nass. Das Zelt ist völlig unbrauchbar: es ist viel zu kompliziert aufzubauen, gerade bei Wind und Regen, wenn es schnell gehen muss, eine Katastrophe. Undicht ist es auch, insbesondere wenn der Wind nicht aus der richtigen Richtung weht (und das ändert sich nun mal ab und zu, soll man jedes mal rauskrabbeln und es drehen?) Der Zeltboden ist glatt wie eine Eisfläche, bei der kleinsten Bewegung rutscht die Matte irgendwohin weg. Und noch einiges andere mehr. Kurz gesagt: totaler Fail, sobald ich zu Hause bin sehe ich zu, dass ich das Ding loswerde.