Die Wettervorhersage hatte für heute den schönsten Tag der Woche angekündigt, und auch fast recht behalten. Meist schien die Sonne, nur kurz vor dem Ziel kam einer dieser typischen Schauer.
Wegweisungen
Das mit den unplausiblen Kilometerangaben amüsiert nur noch.

Meinen Berechnungen nach sind es noch über 300 km bis Nidaros, aber das ist so egal wie die Angaben zur Entfernung von Jerusalem und Santiago de Compostela.
Tierische Begegnung
Nach einem sehr schönen, aber auch anstrengendem Wegstück über Stock und glipschigen Stein, begegnet man auf einer Lichtung plötzlich diesem Tier hier

Es wird in jedem Reiseführer zum Olavsweg erwähnt und es gibt wahrscheinlich keinen Vorbeikommenden, der es nicht fotografiert. Die Frage, warum hier diese Skulptur steht und was sie ausdrücken soll, bleibt unbeantwortet.
Wir haben hier jedenfalls eine schöne Pause in der Sonne eingelegt (im Schatten ist es inzwischen schon etwas zu kühl) und uns von den zwei etwas größeren Steigungen des Tages erholt.
Eine Flussschleife zum Verlieben
Wir amüsieren uns ja schon eine Weile über die Reiseführerprosa der Autorinnen und Autoren beider Büchleins, die wir merkwürdigerweise immer noch mitschleppen. Da ist von “zermürbenden” oder “langen” Kilometern die Rede oder dass der Weg “ruhig dahin führt”. Ein Highlight in diesem Genre ist aber Hannas Aussage zu dem enger und tatsächlich immer schöner werdenden “Traumtal”, wenn sie die Flussschleife vor dem heutigen Zielort Kvam glatt “zum Verlieben” findet.

Zwischen den das Tal direkt säumenden Bergen lugt nun dahinter auch das richtig hohe Fjell durch, teilweise noch mit Schneeflecken gesprenkelt. (Das kriegt die Kamera von meinem Smartphone nicht gescheit aufgenommen, daher kein Bild davon.)
Nix los in Kvam
Um die besagte Flussschleife nicht ausfahren zu müssen, hat man wohl irgendwann die E6 auf die andere Flussseite gelegt und einem Tunnel spendiert. Entsprechend ruhiger geht es in Kvam ohne Durchgangsverkehr zu, was ja einerseits ein Vorteil ist, aber andererseits macht das Dorf einen etwas “abgehängten” Eindruck. Mangels gescheiter Alternative haben wir uns doch wieder auf den hiesigen Campingplatz gewagt, der riesig aber weitgehend leer ist. Offenbar rauschen die ganzen Womos und Caravans hier nur vorbei. Uns soll es natürlich recht sein, das Zelt steht auf einer prima Wiese, kein Problem, die Heringe in den Boden zu bekommen. Und immerhin gibt es einen Supermarkt der von uns bevorzugten Kette “Kiwi”.