Olavsweg 2023

Tag 14: Stalsbergsvea - Gildesvollen

Jörg | 12.07.2023 Minuten Lesezeit
Nach einer erfrischenden Nacht

Es hat die ganze Nacht geregnet. Im Zelt ist es ja ein bisschen schwer zu sagen, wie stark genau es geregnet hat, alles über Nieseln hört sich ja wie “Prasseln” an. Sooo ergiebig kann der Regen aber nicht gewesen sein, die Wiese stand jedenfalls nicht unter Wasser oder so und auf dem Weg später gab es unter Bäumen Stellen, die noch trocken waren. Das Zelt hat jedenfalls dicht gehalten und wir haben für Abbau und Einpacken eine Regenlücke ausnutzen können.

Ich buche, also pilgere ich

Ab Lillehammer hat sich die Zahl der Pilger offenbar vervielfacht, einerseits, weil wohl doch einige die Westvariante genommen haben und andererseits scheinen einige dort erst zu beginnen. Auch wenn ich es hasse, wird es wohl darauf hinauslaufen, dass man sich doch jeden Tag mindestens für die Folgenacht festlegen und versuchen muss, Übernachtungen zu buchen. Die Landschaft hier im Gudbrandsdal ist noch sehr landwirtschaftlich geprägt und es gibt praktisch keine Stellen, wo man spontan wild zelten könnte, daher ist man auf die Herbergen eher angewiesen. Naja, es ist halt bisher kein “Outdoor Trip”, vielleicht wird es ja im Dovre Fjell noch.

Schon wieder ein knapp 20 Miler

Da wir ja gestern wegen der nicht mehr vorhandenen Herberge noch knapp 7 km oder so weiterlaufen mussten, wäre die für heute eigentlich geplante Etappe etwas sehr kurz gewesen und die Übernachtung wäre außerdem auf einem Campingplatz direkt zwischen Fluß und E6 gewesen. Da hat Elke gleich mal nee gesagt und erstaunlicherweise vorgeschlagen, dass wir nochmal (und diesmal freiwillig) eine gut 30 km lange Etappe einlegen und bis Ringebu laufen. Ich war etwas skeptisch, weil der Weg zwischen den Asphaltstücken gar nicht mal so einfach war (glipschig, steil, steinig, über einige Zauntreppen)


und das eben dauert. Um aber am Ziel die berühmte Stabkirche noch besichtigen zu können, konnten wir uns nicht so ewig Zeit lassen. Und überhaupt: gleich 2 Tage nacheinander über 30 km strengen halt schon an.

Es ging durch schöne Waldstücke und über tosende Flüsse


immer oberhalb des Flusses Lågen,


der hier unten noch breit wie ein See ist.

Reformierte Stabkirche

Wir haben es jedenfalls gut geschafft und sind nun in der traditionsreichen Herberge “Gildesvollen” direkt unterhalb der Stabkirche von Ringebu. Irgendwie war ich der Meinung, auf einer unserer Skandinavientouren mit dem Motorrad in den 1980igern schon mal hier gewesen zu sein. Der Blick ins Innere


hat das aber sofort widerlegt: ich habe eine filigrane Holzkonstruktion im Kopf, die lichtdurchflutet ist und einen vieleckigen Grundriss hat. Wie wir in einer Beschreibung gelesen haben, hat man nach der Reformation einiges an der ursprünglichen Form geändert, eine “Kreuzkirche” geschaffen und im Mittelraum eine Decke eingezogen. Ich war jedenfalls spontan ein bisschen enttäuscht und muss zu Hause unbedingt mal im Keller nach den Dias von den Reisen damals kramen, es müsste eines der Kirche geben, die in meinem schlechten Gedächtnis hängen geblieben ist.

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