Schottland 2022

Tag 5: Cougie - Achlain

Jörg | 12.05.2022 Minuten Lesezeit

Mit dem Schlafen ging es dann so einigermaßen, so laut rauschte der Bach doch nicht. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich nachts ein Pferd gehört habe, das an unseren Zelten vorbei gelaufen ist. Offenbar laufen in der Gegend einige Pferde frei herum, wir haben später noch ein paar gesehen. Zum Abbau und Packen hatten wir sogar etwas Sonne und sind eigentlich ganz zuversichtlich gestartet

Der Weg zog sich wieder durch ein langes, aber engeres Tal hinauf zu einer Hochfläche, die von 600-800 m hohen Bergen umgeben ist. Auch dieser Weg stand an vielen Stellen unter Wasser und wir mussten uns mühsam kleine Umleitungen suchen. Bei einer Bachüberquerung mussten wir erst eine Weile auf und ab suchen, bevor wir eine passende Stelle gefunden hatten.

Der Abstieg auf den River Doe zu war noch beschwerlicher und teilweise schwer zu erkennen. Mir fiel gestern schon auf, dass ich die Flussüberquerung quasi offengelassen hatte, denn der Weg endet einfach irgendwo und es gibt keine Brücke. Ich meine mich zu erinnern, dass der Challenger, von dem ich die Route zu großen Teilen übernommen hatte, weiter oberhalb “gefordet”, d.h. durchgewatet, ist. Von oben hat man aber schon gesehen, dass das für uns nicht in Frage kommt, der Fluss war viel zu tief und die Strömung zu stark. Also mussten wir auf unserer Seite ein ziemliches Stück weglos an einem Zaun entlang flussabwärts bis zu einer Brücke kämpfen. Das war eher waten durch einen Sumpf als laufen. Schon ziemlich erschöpft und durch den permanenten Regen allmählich rundum nass haben wir ein paar Häuser erreicht, die in der Karte als Lodge bezeichnet sind. Gerne wären wir hier ungeplant über Nacht geblieben, aber eine gerade ihren Hund ausführende Frau erklärte uns, dass nur per Vorausbuchung was zu haben gewesen wäre. :-(

Also stand uns eine weitere Nacht im Regen bevor, diesmal dazu noch mit immer mehr feuchten bis nassen Sachen. Der Weg zum geplanten Platz zum Zelten war durch einen Zaun versperrt, da der ganze Hang von einem Windpark in Beschlag genommen ist. Wir mussten dann  einige Kilometer auf der Straße laufen, um einen alternativen Weg über den Bergrücken rüber nach Fort Augustus am Loch Ness zu finden - und natürlich erstmal ein neues Plätzchen zum Zelten. An einem Farmhaus haben wir dann schon etwas verzweifelt gefragt, ob wir irgendwo auf dem Gelände zelten dürfen und das hat glücklicherweise geklappt. Wir stehen unter einem großen Baum und konnten sogar noch etwas kochen, weil er den Regen einigermaßen angehalten hat. Morgen geht es dann nach Fort Augustus, dort haben wir dank wieder verfügbarem Mobilfunknetz aber jetzt etwas gebucht.

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