Olavsweg 2023

Tag 17: Kirketeigen Camping - Varphaugen

Jörg | 15.07.2023 Minuten Lesezeit
Von ein Campingplatz zum nächsten…

Die letzten Etappen vor dem Fjell durch das immer enger werdende Gudbrandsdal sind wegen der Unterkunftsmöglichkeiten etwas ungleichmäßig lang. Wir hatten heute nur rund 12 km, nach meinen PCT-Maßstäben also ein Nero (near zero, d.h. Fastruhetag).

Der Talgrund ist natürlich “belegt” durch den Fluss Lågen, daneben die Bahn, daneben die E6 (teilweise 4-spurig) und oft noch eine Nebenstraße, die vermutlich früher die E6 war. Um uns arme Pilger nicht noch mehr auf Asphalt laufen zu lassen, haben sich die freundlichen Erschaffer des Weges kleine Pfade durch die Hänge an der linken Flussseite ausgedacht, die immer mal wieder steil rauf und runter gehen und über Stock und Stein nicht ganz einfach zu gehen sind. Dadurch zog sich die heutige Minietappe doch ganz schön.

Es gab hin und wieder nette Ausblicke


Solche abschweifenden und es noch beschwerlicher machenden Wege hätten die Pilger im Mittelalter bestimmt nicht genommen, außer evtl. bei Hochwasser.

Aber egal, wir haben es geschafft, und zwar wieder mal kurz vor den ersten Regentropfen, d.h. wir konnten das Zelt noch im Trocknen aufbauen.

Der Campingplatz hier ist eher ein “modernes Freizeitzentrum” mit Hütten und allerlei sportlichen und sonstigen Angeboten, u.a. haben wir gerade 3 Raftingboote auf die erste wildere Stelle im Fluß zufahren gesehen. Obwohl der Platz größer und viel mehr besucht ist als die vorherigen Campingplätze, ist er ganz ok. Wir sitzen ganz gemütlich in einem Aufenthaltsraum und schauen zu, wie die Regenschauer angezogen kommen. Wird wieder eine erfrischende Nacht… (Die Temperaturen bewegen sich übrigens auf die 10°C zu, im Fjell sind es nur noch 1-3°C nachts.

Sündenbalast abwerfen

Der Ort Varphaugen ist traditionell die Stelle, an der Pilger schon immer ihre durch mitgebrachte (bzw. mitgeschleppte) Steine symbolisierten Sünden abwerfen. Solche Stellen gibt es praktisch auf jedem Pilgerweg, z.B. das Cruz de Ferro am Camino der Santiago. Ich verrate jetzt aber nicht, wie viele Steine wir abwerfen werden und schon gar nicht, für welche Sünden sie stehen ;-)

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