Wir hatten unsere eigene Hütte und daher eine recht ruhige Nacht. Es hat wohl so vor sich hin geregnet, aber nur leicht und uns unter Dach und Fach sowieso egal. (Mal sehen, wann wir endlich mal zum Zelten kommen, bis jetzt trage ich das Zelt nur spazieren.)
Stein für Stein
An der Stange Kirke (die wie die meisten Kirchen leider zu war) steht der nächste Kilometerstein:

Ab heute steht dann bei den Restkilometern bis Nidaros vorne schon mal nur noch eine 4. Es geht voran!
See zu sehen
Im letzten Teil der heutigen Etappe ging es dann endlich mal runter ans Ufer vom Mjøsa See. Laut Hanna ging der Weg zu ihrer Zeit über ein Privatgrundstück mit hochherrschaftlichem Haus. Offenbar haben es sich die Herren irgendwann anders überlegt und uns Pilger ca. 1,5 km Umweg geschenkt, indem sie den Durchgang nicht mehr gestatten. Danke dafür! (Ironie off).
Am Ufer angekommen hatten wir die Wahl zwischen einem Café vom Golfklub und einem Anlegesteg. Elke war erst grummelig, weil ich natürlich nix mit Golfern zu tun haben wollte, die schöne Aussicht aufs Wasser, die Möglichkeit, sich hinzulegen und die unerwartet herauskommende Sonne haben sie aber überzeugt und über den ausgefallenen Kaffee hinweg getröstet. Im Liegen hörte man die Möven lustig schreien, aber irgendwann habe ich gestutzt: die Möven waren zu hören, aber keine einzige zu sehen!?!? Nach ein paar Schreien war Ruhe, dann ging es wieder von vorne los, und das buchstäblich: ganz offenbar kamen die (wohl aggressiven) Schreie aus zwei Lautsprechern an Masten am Steg “vom Endlosband” und sollen vermutlich die Möven gerade vertreiben.

Verdienter Ruhetag
Da wir ja gestern unseren Plan etwas übererfüllt hatten, haben wir aus den eigentlich zwei verbleibenden Etappen nach Hamar eine gemacht. Die Strecke war höhenprofilmäßig in keinster Weise eine Herausforderung, nur ein paar Straßenkilometer waren auszuhalten. (Hanna schreibt dann immer von “zermürbenden” Kilometern.) Durch die “Etappenzusammenlegung” haben wir uns den Ruhetag morgen, den wir sowieso gemacht hätten, herausgelaufen. Auch wenn es ja eigentlich egal ist, wie lange wir bis Trondheim brauchen, ist es doch ein schönes Gefühl, wenn sich das Ganze nicht schon in der Anfangsphase in die Länge zieht.
Pilgern im Zentrum
Nur wenig zermürbt haben wir Hamar erreicht und sind direkt in das dortige Pilgerzentrum marschiert. Wir wurden sehr freundlich empfangen und genießen nun den Luxus einer Herberge, die voll dem Thema Pilgern gewidmet ist, und zwar über den “Tellerrand” des Olavsweg hinaus:

Regale und Tische sind voll mit Heften und Büchern zum Thema, oben auf einem Glasschrank stehen der Jakobus, der Franziskus und der Olav einträchtig nebeneinander.
Das große und gemütliche Wohnzimmer bietet auch für größere Gruppen Platz, wir sind mit den beiden Frauen, mit denen wir in Oslo gestartet sind, nur zu viert.
Wir fühlen uns sehr wohl und freuen uns auf Hamar am morgigen Ruhetag.