Eisenach-Budapest 2024

Tag 22: Wolkenstein - Pobershau

Jörg | 11.06.2024 Minuten Lesezeit

So, nun habe ich also endlich auch ein Bergwerk besucht und mich bergbautechnisch weitergebildet. Es handelt sich um das Schaubergwerk in Pobershau, dass “wohl zu den ältesten und schönsten in ganz Sachsen zählt”, so behauptet es jedenfalls die Infotafel im Ort.

Auf in die Schweiz!

Wie rein nach Wolkenstein, so raus: nach kurzem Abstieg ins Tal der Zschopau war wie gestern ein bisschen Treppensteigen und Kraxeln angesagt, denn der Weg geht durch die Wolkensteiner Schweiz.


Vom Aussichtsfelsen herab schaut man auf den Fluss und zwei Brücken (Straße und Bahn).


Ruhiger Tag

Nach diesem Frühsport in der Wolkensteiner Schweiz bin ich dann so vor mich hin gebummelt, sonst wäre ich ja noch vor dem Mittag in Pobershau gewesen, denn es waren nur rund 17 km zu gehen. Man kommt durch den Ort Warmbad, dessen Name Programm ist: hier sprudelt “die wärmste Thermalheilquelle im ältesten Bad Sachsens”. (Regionalmarketing Superlative wiederum von der Webseite).

Sodann erreicht man die Bergstadt Marienberg,


die 1521 von Herzog Heinrich dem Frommen gegründet wurde, weil in der Gegend Silber gefunden wurde und es ein Haufen Bergleute hierher gezogen hat.

Im Touristinfo gab’s einen Stempel und am Markt ein Café, gut für einen faulen Tag halt.

Da das Wetter nicht mehr so toll ist, es hat vor allem ziemlich abgekühlt und es geht ein böiger Wind, bin ich dann doch bald weiter und stand kurz nach 13:00 vor der Pension ‘Weiberwirtschaft" in Pobershau. Check-in ist aber erst um 15:00, daher bin ich zum Schaubergwerk hoch und habe (nach einer Wartezeit) an einer Führung teilgenommen.

Glück auf!

Bei der Führung durch das Schaubergwerk war Ich der einzige Teilnehmer. Der Mann, der die Führungen macht, ist sehr sachkundig und merklich ein stolzer Sachse. Er erklärte u.a., dass der Bergmannsgruß “Glück auf!” daher kommt, dass die Bergleute früher (hier wurde seit dem 16. Jahrhundert Bergbau betrieben) ja ohne weitere Hilfsmittel die Erzgänge suchen mussten. Mit dem Gruß wünschte man sich also Glück, dass sich ein neuer Gang auftut und viel Erz (vor allem Silber und Zinn) rauszuholen ist.

Ich finde den Gruß auch bei Begegnungen auf dem Weg ganz nett und habe ihn mir weitgehend angewöhnt. Bei jüngeren Leuten kommt meist ein “Hallo” (was ich eigentlich schrecklich finde), aber bei älteren Leuten ist das Glück auf normal und wird gerne beantwortet.

« Vorheriger Beitrag Nächster Beitrag »