Eisenach-Budapest 2024

Tag 6: Cursdorf - Schwarzburg

Jörg | 26.05.2024 Minuten Lesezeit

Wir haben das schöne Schwarzatal erreicht.

Lazy Sunday oder auf dem Weg der Genesung

Heute hatten wir nur schlappe 17 km bis Schwarzburg zu gehen. Das war gerade richtig, um die Kränkeleien weiter loszuwerden. Da passte es auch ganz gut, dass es in der Pension erst ab 8:30 sonntägliches Frühstück gab. Mal keinerlei Eile, alles easy. Elkes Husten lockert sich langsam auch, bei mir ist alles schon deutlich besser. Und alles nur mit Luthers Rat “Anstrengungen machen gesund und stark”, denn offene Apotheken haben wir hier keine gefunden, schon gar nicht heute am Sonntag.

Fröbelturm und Bergbahn

Zum Start gab es gleich mal einen kleinen Kreislaufbeschleuniger, denn der Hügel, auf dem der Fröbelturm steht, wollte erklommen werden.


Da der Kioskbetreiber gerade eingetrudelt war und freundlicherweise aufgeschlossen hat, sind wir auch auf den Turm geklettert und haben uns den kaputten Thüringer Wald von oben angeschaut.

Ähnlich trauriges Bild beim nächsten Highlight der Region hier, der Oberweißbacher Berg- und Schwarzatalbahn.


Da rechts auf dem Bild war damals noch dichter Wald, jetzt sind die Hänge kahl oder es gibt große Abschnitte mit Baumleichen.

Da wir schon zweimal hier waren und das technische Kunstwerk der seilgetriebenen Bergbahn bewundert haben und damit gefahren sind, haben wir es heute beim Foto des gerade heraufkommenden Wagens und dem Abholen des EB-Stempels an der Bergstation belassen.

Ob Pilger oder EB’ler, beide sind hinter Stempeln her

Wir sind es ja vom Pilgern gewohnt, dass man mit einem entsprechenden Büchlein im Gepäck startet und unterwegs in dieses an bestimmten Orten einen Stempel reingedrückt bzw. reingedrückt bekommt. Auf den Pilgerwegen bemühen sich die lokalen “Stempelgeber” um einen möglichst schön aussehenden Stempel, auf dem EB sehen alle eher ähnlich aus.


Die anders aussehenden auf der linken Seite sind andere Stempel, die wir vorsichtshalber mitgenommen haben, weil die EB-Stempelstellen nur begrenzte Öffnungszeiten haben. Gleich auf der Wartburg z.B. hätten wir über eine Stunde warten müssen, bis uns jmd. den Stempel hätte geben können, das war uns dann doch etwas zu lang und wir sind ohne losgegangen. Heute bin ich extra noch schnell zum Schloss hochgehetzt, um die Stempel noch kurz vor Schließung abzuholen.

Warum tut man sich das an? Primär sind es in beiden Fällen im Nachhinein ganz schöne Erinnerungsstücke und wie beim Pilgern dienen die Stempel als Nachweis, dass man tatsächlich an den entsprechenden Orten war. Beim Pilgern gibt’s dann ja eine Urkunde, die alle Sünden erlässt, beim EB kannan nach dem ursprünglichen Reglement gewisse verschiedenfarbige Abzeichen erwerben, die zeigen, welche der Bruderländer man durchwandert hat. Mir gefällt dieser “Kult” irgendwie und in gewissen Grenzen nehme ich da auch mal eine kleinen Umweg oder etwas Wartezeit in Kauf.

Gestern in Neuhaus am Rennweg bekam ich einen ziemlichen Schock, weil mein Wanderbuch nicht mehr da war. Zum Glück hatte die freundliche Dame an der Touristinfo eine Lösung und hat den Stempel auf einen Aufkleber platziert. Als mir dann etwas später einfiel, wo ich das Wanderbuch abweichend vom normalen Platz hingesteckt habe, war das Malheur auf diese Weise schnell behoben.

Übernachten in Sommerfrischearchitektur

Wir nächtigen heute in einer Pension im typischen Stil der Gegend: Türmchen, Erker und Balkone für jedes Zimmer, damit der ruhesuchende gestresste Städter in den heißen Sommermonaten ungehindert die Aussicht bewundern und zur Ruhe kommen kann.


Die Häuser in “Sommerfrischearchitektur” konnten sich ganz früher natürlich nur die Reichen leisten, zu DDR-Zeiten wurden sie dann zu entsprechenden betrieblichen oder staatlichen Einrichtungen und nun sind sie wieder privat - und stehen zu einem beträchtlichem Anteil leer und vergammeln leicht. Unser Gastgeber hat uns in dem soweit gut erhaltenem Haus sehr freundlich begrüßt und zeigte großes Interesse am EB. Im Gegensatz zu den vergangenen Jahren hatte er nämlich dieses Jahr bereits ein paar EB’ler zu Gast, darunter auch welche, die wie ich bis Budapest gehen wollen.

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