Jakobsweg 2007

Zeit der Ungewissheit, Zeit der Entscheidung

Jörg | 09.12.2006 Minuten Lesezeit

Viel Zeit ist vergangen seit dem letzten Eintrag. Es war (und ist teilweise noch) eine Zeit der Ungewissheit: klappt es nächtes Jahr oder muss der Weg einfach erstmal ein Traum bleiben weil das „Überleben“wichtiger ist?

Nach dem Pfingsturlaub trat bald (wie in anderen Jahren auch) ein gewisses Sommerloch auf, die Aussichten auf neue Projekte verschlechterten sich zunehmend, bestehende Interessenten hielten uns hin, die Hoffnungen schwanden nach und nach. Alles in allem also keine gute Basis, um nach einem „umsatzarmen“ Jahr um eine längere Auszeit im nächsten Jahr zu bitten.

Um dem ein Ende zu bereiten, hatte ich beinahe schon Hilferufe ausgesandt, die dann auch erhört wurden. Seit Oktober bin ich nun in Lohn und Brot, eine Verlängerung bis Februar 2007 ist mündlich zugesagt und es ist nicht unwahrscheinlich, dass auch noch der März beauftragt wird.

Tja, und das wäre natürlich perfekt für den angedachten Aufbruch am 1. April! Ich werde versuchen, noch vor Weihnachten die notwendigen Gespräche zu führen und das Ganze festzuklopfen.

Um die mögliche Enttäuschung nicht zu groß werden zu lassen, laufen Vorfreude und Vorbereitung noch auf kleiner Flamme, aber sie laufen! Bei jeder unserer (aus Zeitgründen) momentan leider eher seltenen Wanderungen am Wochenende trage ich probehalber einen mit gefüllten Wasserbehältern auf das voraussichtliche Gewicht gebrachten Rucksack, die Route über den Odenwald, das Elsass, Taizé und Cluny nach Le Puy-en-Velay und die dort startende Via Podiensis ist kalkuliert (2.777 km bis ans „Ende der Welt“), die nötigen Anschaffungen wie gute Wanderschuhe usw. sind ins Auge gefasst u.v.a.m.. Sobald die formalen Voraussetzungen geklärt sein sollten, können die Vorbereitungen konkret starten und die in meiner Vorstellung wunderbare Zeit der Vorfreude kann beginnen.

Der ersehnte „Startschuss“ hängt allerdings noch von weiteren Fragen ab, die dann noch zu entscheiden sind: kann ich Elke (und ein Stück auch Paula und Martin) diesen „Egotrip“ wirklich zumuten? Kann ich Elke „einfach“ 3 1/2 Monate alleine lassen? Wäre es nicht wichtiger, mich beruflich stärker zu engagieren, um nicht im schlimmsten Fall unser aller wirtschaftliche Grundlage sogar zu verlieren? Viele reden mir eigentlich zu und machen Mut, ich weiss aber noch nicht genau, ob ich die mit diesen Fragen verbundenen Zweifel letzlich tatsächlich überwinden kann, sobald die formalen Hürden genommen werden konnten. Es sieht aber so aus, als ob der Zeitpunkt der Entscheidung bald gekommen ist…

« Vorheriger Beitrag Nächster Beitrag »