Jakobsweg 2007

76. Etappe: Mansilla de las Mullas - Leon

Jörg | 17.06.2007 Minuten Lesezeit

Der Wetterbericht hat wenigstens prinzipiell recht behalten: es regnete am frühen Morgen schon wieder (immer noch?) vor sich hin :-( . Im Laufe des unspektakulären frühen Vormittags hörte es zwar auf, der Himmel war aber von tiefdunklen Wolken verhangen und der Weg, der weitgehend der Straße folgte, bzw. über eine ging, war auch nicht gerade stimmungsfördernd. Die Landschaft ist etwas hügeliger, Weiden mit Gras oder Felder bedeckten Hügeln, könnte man sich auch in den Dünen an der See (z.B. in Dänemark) fühlen. Nach Leon hinein geht es teilweise recht lieblos auf dem Seitenstreifen einer Nationalstrasse, dann aber wieder über eigens gebaute, reichlich dimensionierte Brücken. Naja, vielleicht wird die Wegführung ja noch verbessert, die Straße schien auch recht neu zu sein. Zur Herberge im Benediktinerinnenkloster ging es dann recht flott, so dass mal wieder warten angesagt war, bis die Herberge auf macht (1 h, ging ja noch).

Ich habe jemanden aus Pamplona wiedergetroffen und wir haben uns ein Zimmer geleistet, was recht angenehm ist, da in den Schlafräumen ziemliche Enge herrscht. Die “Pflichtbesuche” in der Kathedrale und der Basilika nebst Pantheon der Könige, dem ältesten romanischen Innenraum Spaniens mit sehenswerten und gut erhaltenen Fresken aus dem 12. Jahrhundert, waren bald erledigt. Nach einer Kleinigkeit zu essen winkte die Siesta :-) . Leider kann man bei dem Wetter (es regnet zwischendurch immer wieder und der Wind ist nach wie vor ziemlich kalt) weder draußen sitzen, ohne zu frieren, noch macht es wirklich Spass, durch die Stadt zu bummeln :-( .

Interessant war gegen Mittag noch eine Prozession. Vor einer Kirche sammelten sich zwei Musikgruppen mit Bläsern und Trommlern und viele Menschen, teilweise in Trachten. Bestimmt zwei Dutzend Männer in schwarzen Anzügen trugen ein riesiges Gestell mit einer Monstranz oben drauf im Wiegeschritt zur Musik durch die engen Gassen. Vor einem aufgebauten Altar hielt der Zug und nach einer kurzen Andacht wurde der Zug mit Rosenblättern überschüttet, die von Frauen in Trachten geworfen wurden. Der Anlass blieb mir verborgen (es ist wirklich ein Elend ohne Spanischkenntnisse), ich meine aber etwas von San Martin gehört zu haben :-) .

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