Schottland 2022

Tag 6: Achlain - Fort Augustus

Jörg | 13.05.2022 Minuten Lesezeit

Die Nacht war ziemlich nass, aber irgendwie ging es. Zum Glück ist es nicht wirklich kalt, wenn man aus dem Wind geht (gehen kann). Wir sind noch ein bisschen früher als gestern gestartet, das Hotel in Fort Augustus hat halt gelockt.

Als Weg bot sich die “Old Military Road” an, die kurz nach Achlain zwischen zwei etwas höheren Bergmassiven über eine Art Sattel geht. Statt über kahlen Hänge, von denen aus man aber sowieso nichts gesehen hätte, ging es durch stark vermosten Wald recht gemächlich steigend auf die Höhe.

Der Weg war natürlich wieder sehr feucht, sehr bald sind Schuhe und Strümpfe halt quietschnass und dann wird es immer egaler, wo man reintritt, Hauptsache man versinkt nicht völlig. Immerhin ging es einen Großteil der Zeit durch Wald, sodass wir wenigstens etwas vor dem Wind geschütz waren.

Irgendwann kam dann unser erstes richtiges “Fording”, d.h. es musste durch einen kleinen Fluß gewatet werden. Durch den Regen war die Strömung recht stark, aber da das Wasser nicht so sehr tief war, ging es ganz gut. Eine gewisse Herausforderung war es aber schon nach so langer Zeit ohne Übung.

Fort Augustus ist fest in Touristenhand, aber es sieht so ganz gemütlich aus. Es gibt am Zulauf zum Loch Ness eine Schleusentreppe.

Loch Ness
Im Hotel angekommen haben wir dann in guter alter PCT-Hiker Manier zuerst die Sachen zum Trocknen aufgehängt, dann geduscht und dann ging’s zum Kalorien kaufen in den Supermarkt 😉. Da ja gleich auf der ersten Etappe wegen Regen das Kochen ausgefallen ist und es auch sonst eher schnell gehen musste, gibt es Nachholbedarf. Die leichte Unterversorgung macht meinem Körper irgendwie wenig aus, wie schon auf dem PCT fühle ich mich magen- und darmmäßig sehr wohl im Rhythmus. Anders dagegen beim Aus/Einpacken, Zelt auf/abbauen: hier habe ich meine Routine noch nicht gefunden, ständig steckt irgendwas wieder woanders und ich muss suchen, statt es mit einem Griff zu haben. Natürlich spielt das neue Gear dabei eine Rolle, aber irgendwie kriege ich es noch nicht hin, wieder allem seinen Platz zu geben.

Nun geht es erstmal noch zum Essen, schließlich brauchen wir Kraft, denn die nächsten drei Tage bis Aviemore werden von den Steigungen und der Höhe etwas herausfordernder. Es wird wahrscheinlich auch erst aus Aviemore neue Beträge geben, in den Bergen gibt’s hier oft kein Netz.

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