Pacific Crest Trail

Tag 124: Tentsite bei Miners Creek (Meile 2.549) - Hilgard Pass

Jörg | 07.08.2018 Minuten Lesezeit

Uff, watt für’n Tag. Wir haben ja knapp unterhalb vom Suiattle Pass gezeltet, ab dem der Trail wegen des einen Feuers gesperrt ist und eine Umleitung eingerichtet ist.

Schon auf den ersten Meilen der Umleitung merkte man, dass der PCT wirklich gehegt und gepflegt ist und deutlich bequemer zu laufen ist als die anderen Trails in der Gegend. Es geht hier deutlich steiler zu und der Weg ist stellenweise ziemlich zugewachsen.

Die Umleitung geht über Holden Village, einem ehemaligen Minendörfchen, was jetzt von der Lutheranischen Kirche als Ort der Besinnung, Erholung und Fortbildung betrieben wird. Wir sind ziemlich pünktlich zum Lunch eingetrudelt und ich habe mächtig reingehauen :-). Leider hatte der uns empfohlene Eiscreme Shop ausgerechnet heute wegen Umbau geschlossen, so dass wir auf Eis verzichten mussten.

Da wir für die Umleitung nur einen Ausdruck eines Kartenausschnitts haben, war es etwas schwierig zu entscheiden, wie es weitergeht. Klar war erst mal nur, dass es über den Hilgard Pass Richtung der Straße nach Stehekin geht und dass es 90° Fahrenheit hat. Die Leute von Holden waren zwar sehr freundlich, hatten aber nicht viel mehr Informationen. Erst als Jerry sich noch mal umschaute und an der Wand eine recht detaillierte Karte entdeckte, konnten wir besser einschätzen, was uns erwartet. Die Karte zeigte auf dem Weg zur Passhöhe eine Zeltmöglichkeit, also entschlossen wir uns trotz Wärme noch ein paar Meilen aufzusteigen. Das stellte sich dann erst mal als keine so gute Idee raus, weil es gleich irre steil hochging und dann noch durch ein verbranntes Waldstück. Als ich dann bei der einzigen Bachüberquerung auch noch ins Wasser gerutscht bin, war ich eigentlich bedient. Irgendwie haben wir dann nicht mehr so genau gewusst, wie weit wir schon sind und ob wir einen Abzweig und die Zeltmöglichkeit übersehen oder schon passiert haben. Da sieht man mal, wir sehr wir doch auf die Guthook’s App und GPS angewiesen sind. Ich jedenfalls, Jerry läuft nur mit Karte und Kompass, was in dem Fall allerdings nicht weitergeholfen hat. Jedenfalls sind wir dann weiter gestiegen und es wurde immer deutlicher, dass wir richtig sind und den Hilgard Pass bald erreicht haben.

Normalerweise vermeide ich ja solche ausgesetzten Stellen zum Zelten, aber wieder mal waren meine Bedenken unnötig, denn wie haben hier direkt auf der Passhöhe zwei ganz schöne Plätze, sie sogar von drei Seiten durch Bäume und Felsen etwas geschützt sind. Außerdem ist das Wetter ja wieder top, also sollte es eine gute Nacht werden.

Ziel morgen ist so früh wie möglich in Stehekin anzukommen, um unsere Paket rechtzeitig vom Post Office abzuholen und einen halben Ruhetag zu haben. Spannend wird dann noch die Frage, ob die Sperrung wegen des nächsten Feuers aufgehoben ist und wir (ohne Zero) übermorgen weiter können.

« Vorheriger Beitrag Nächster Beitrag »