Schöner Tag nach aufregender Nacht: ich hatte tierischen Besuch. Mitten in der Nacht hörte ich so etwas wie Schritte, die sich nähern.
Erst dachte ich, das Tier macht sich an meinem Bear Canister zu schaffen, den ich ein Stück weg unter einem Baumstamm eingeklemmt hatte. Nicht ganz den Regeln entsprechend hatte ich auch noch Esszeug im Bear Bag, den ich aber nicht richtig gehängt hatte. Man hätte deutlich gehört, wenn das Tier sich über den Sack hergemacht hätte, hat es aber nicht. Ich hatte zwar schon die Pfeife bereit, aber irgendwie dachte ich, es ist zu nah zum in die Flucht schlagen durch Erschrecken. Also war ich eine ganze Weile ganz ruhig. Als ich dann aber Atemgeräusche gehört habe, habe ich so ein bisschen mit Schlafsack und Plastiktüte geraschelt, und das war’s: das Tier ist abgehauen. Da ich auch nichts gerochen habe, gehe ich stark davon aus, dass es kein Bär, sondern ein Reh oder so war.
Der heutige Aufstieg war wieder ganz ordentlich, es ging über die 7.000 feet und prompt war da noch ein bisschen von dem weißen Zeug. Solange es bei diesen Dimensionen bleibt, geht es ja noch. Aufpassen muss man trotzdem, manchmal treffen die Stapfen nicht ganz den Trail und wenn man dann einsinkt zwischen Felsbrocken oder Wurzeln, kann das gefährlich für die Beine werden.
Das ist der Blick runter ins Tal mit den Seen (der größte ist der Gold Lake).Und das in der Ferne die immer noch schneebedeckte High Sierra
Mein Zeltplatz ist der wohl idyllischste bisher und liegt am Summit Lake etwas über 7.000 feet hoch (2.426 m). Da habe ich mich gleich mal wieder etwas wärmer angezogen für die Nacht.