Yeah, I made it!
Der Forester Pass ist also geschafft, ich bin sehr erleichtert!
Um wie gesagt am späteren Tag nicht ständig im sulzigen Schnee einzusinken, habe ich den Wecker auf 4:30 gestellt. Die Nacht war furchtbar kalt, abends hat es noch geregnet und ich habe schwer Luft bekommen. Ich war mit dem ersten Tageslicht und als erster unterwegs.
Es geht erst mal über ein breites Tal hoch, das noch ziemlich verschneit ist. Ich bin ein paar Spuren gefolgt und habe recht früh meine Cramp Ons angeschnallt und die Ice Axe genommen. Bald hatten mich die anderen Hiker eingeholt und einer aus Mexico übernahm die Führung. Da der eigentliche Trail kaum zu erkennen war, ging es ziemlich direkt auf die Bergwand zu, die das Tal abschließt. Weiter oben war dann auch der Weg in den Felsen erkennbar, bis dahin gingen alle steil geradeaus oder in kleinen Serpentinen über den Schnee. Das war nicht nur anstrengend, sondern auch nicht ganz ungefährlich, weil der Hang wie gesagt sehr stark geneigt ist. Ich war mit meinen Cramp Ons letztlich doch ein wenig “überbewaffnet”, aber doch ganz froh, weil die Dinger schon mehr Halt geben, als Micro Spikes.
Ja, und dann die Scharte, die ich schon tausendmal gesehen habe und vor der ich Riesenrespekt hatte. Da aber dieses Jahr doch schon viele über den Pass rüber sind, sind Fußstapfen vorhanden und es ist eigentlich gar nicht so schwer. Hier die letzte Hikerin aus der Gruppe, wie bei mir wohl auch, ist leichte Unsicherheit erkennbar

Naja, man darf halt nicht nach unten schauen

Der Abstieg zog sich etwas, so dass die Einsinkerei dann doch irgendwann angefangen hat. Aufgrund des miesen Wetters (jeden Nachmittag/Abend Hagel, Schnee oder Regen und die Nacht sehr frostig) und meiner “Höhenprobleme” (von Krankheit will ich mal nicht reden) habe ich meine Pläne geändert. Ich werde morgen über den Kearsarge Pass nach Independence runtergehen und dort schauen, wie es weiter geht. Das kostet zwar mindestens 2 Tage, evtl. sogar 3, wenn ich vorzeitig noch einen Zero mache. Ich muss auch mein nächstes Freßpaket aus Bishop schicken lassen oder holen, evtl. gehe ich auch zum Arzt. Auf jeden Fall muss ich den Sierra-Abschnitt neu überdenken, so macht es keinen Spaß und ich komme nicht voran.
Nun erwartet mich wieder eine eiskalte Nacht, nur mit Mühe konnte ich ein Zeltplätzchen finden, das schneefrei ist. Das Zelt ist noch ziemlich nass, ich muss wieder schnaufen, weil es auf über 10.500 feet steht, alles nicht so toll.