Das Wetter ist irgendwie merkwürdig, morgens ist es ganz gut, aber früher oder später ziehen dunkel graue Wolken auf und es hagelt, schneit oder regnet. Heute ging es also Richtung Forester Pass immer weiter hoch
Die Höhen von inzwischen um 11.000 feet (ca. 3.300 m) machen mir ziemlich zu schaffen. In den Steigungen komme ich nur sehr langsam voran, es fehlt die Kraft und ich schnappe nach Luft. Leider passiert das sogar im Liegen.
Eigentlich wollte ich heute noch 4 Meilen oder so weiter gehen, d.h. steigen, um die Überquerung vom Forester Pass, der höchsten Stelle auf dem PCT, morgen gut zu schaffen. Der Schnee ist morgens noch hart und man kommt besser voran als später, wenn die Sonne ihn aufgeweicht hat und man ständig einsinkt (“post holing”). Irgendwie hatte ich dann aber Bammel, über 11.000 feet und wahrscheinlich sehr ausgesetzt und evtl. sogar im Schnee zu zelten. Außerdem zogen sich die Wolken Mittags so richtig zu und es hagelte schon mal etwas. Also habe ich bereits nach 8 Meilen oder so mein (noch ganz schön nasses) Zelt aufgebaut.
Getroffen habe ich heute unterwegs keinen, erst später kamen noch ein paar Hiker an, die ebenfalls hier zelten. Dann bin ich morgen vielleicht nicht ganz alleine am Pass, wobei die sicher alle viel schneller sind. Es geht 5 Meilen gnadenlos hoch, hoffentlich gibt es eine gut zu sehende Spur. Kurz vor der Passhöhe kommt dann diese berühmte Scharte, in der immer Schnee liegt. Irgendwie muss ich es schaffen, weil zurück über den Cottonwood Pass nach Lone Pine jetzt doch zu mühsam.
Ansonsten war heute auch der erste Tag mit ständig nassen Füßen. Ein Fluß ließ sich ja noch über einen querliegenden Baumstamm trockenen Fußes überqueren, die anderen nicht. Barfuß ist zu gefährlich, daher ziehe ich die Socken aus und die Schuhe wieder an. Natürlich trockenen die Schuhe nicht so schnell, so dass die Socken halt nach und nach feucht werden und bleiben. Im Schnee dann ja sowieso. Naja, irgendwann ist das vorbei…