Pacific Crest Trail

Tag 37: Chimney Creek Campground - Kennedy Meadows

Jörg | 12.05.2018 Minuten Lesezeit

Tja, Kennedy Meadows - wie oft habe ich diesen Namen gelesen und gehört während der Vorbereitung, und nun bin ich wohl tatsächlich hier. Muss mich doch mal kneifen, ob’s auch wirklich wahr ist…

Die Strecke heute meinte es gut mit uns Hikern, nach dem gestrigen anstrengenden Tag ging’s heute nur einmal richtig hoch und dann meilenlang nur bergab. Zum ersten Mal habe ich etwas Musik angemacht während des Laufens, aber nur eine kleine Weile, es passte dann doch nicht so.

In Kennedy Meadows habe ich extra den “klassischen” Weg genommen, obwohl der sogar etwas länger ist. Ich wollte halt das Foto oben und den Besuch beim General Store, von dem ich schon Videos gesehen habe, in denen jeder eintreffende Hiker mit Applaus begrüßt wurde. Naja, Applaus gab’s keinen, vier von den Pro-Hikern (u.a. Darwin) waren schon lange da und beim Biertrinken. Irgendwie hat der Laden aber sein Karma verloren (genauer gesagt: verspielt), der “Place to be” ist jetzt “Grumpy Bear’s Retreat” ein ganzes Stück die Straße runter. Es kam aber gerade eine Verwandte von Grumpy Bear und hat vier von uns mitgenommen. Der Laden ist ähnlich - naja, sagen wir mal: einfach gehalten und den deutschen (evtl. auch amerikanischen?) Hygienevorschriften nicht sooo ganz entsprechend, aber das Personal ist wirklich nett und hilfsbereit. Man kann draußen campen und auch waschen und duschen, aber das hebe ich mir noch bis Lone Pine auf.

Mit Schrecken habe ich erst heute gesehen, dass die Spitzen von meinen Stöcken ziemlich ramponiert bzw. kaputt waren. Gegenüber ist aber ein Outfitter, der sogar den passenden Ersatz hatte. Etwas schwierig war es, die kaputten Spitzen abzubekommen, da musste ich mal etwas Gas Opfern und sie im kochenden Wasser ablösen. Hat aber gut geklappt, ich bin zufrieden.

Ansonsten ist ja Kennedy Meadows der Eingang zu den High Sierra und alle rennen mit Cramp Ons (Steigeisen) und Eispickeln rum, die sie beim Outfitter (natürlich auch ein Hiker) gekauft haben. Es hängen ein paar Berichte von Hikern aus, die sich schon hoch gewagt haben. Naja, wie schon geahnt, gibt es noch eine Menge Schnee und die Ausrüstung wird als absolut notwendig erachtet. Der “klassische” Starttermin ist ja der 15. Juni, da sind wir, Wenigschneejahr hin oder her, einfach zu früh. Der Outfitter murmelte noch “das wird teuer, wenn Du in Lone Pine warten willst/musst, hier ist der letzte einigermaßen günstige Stopp”. Naja, mag er Recht haben, aber auf einem total sandigen und schattenlosen Campground, beschallt von lauter (aber zugegeben guter) Musik und unter lauter rumwuselnden Hiker kann ich mich nicht erholen und gescheit einstellen. Also bleibt es dabei: morgen geht’s weiter Richtung Lone Pine. Dafür werde ich mindestens 2 Tage brauchen, vorausgesetzt es findet sich Dienstag jemand, der am oberen Talende unterwegs ist und mich mit runternimmt. Das kann leider schwierig werden, weil das ziemlich abgelegen ist und eigentlich nur Day Hiker und evtl. Ranger oder so in Frage kommen. Da heißt es unter der Woche wirklich mal: Daumen drücken!

Kommentare

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