Es trudelten bereits fast im Dunkeln noch ein paar bekannte Stimmen ein, die rücksichtsvollerweise so leise wie möglich gehalten wurden, denn ich hatte das Zelt schon zu.
Im Gegenzug habe ich dann in der Morgendämmerung so leise wie möglich meinen Kram zusammengepackt und bin los.
Es ging wieder ganz schön den Berg hoch, dafür wurden wir Hiker oben von Trail Magic mitten im Nichts überrascht. Von Wasser über Obst und Keksen bis hin zu Stühlen war hier liebevoll an alles gedacht, was dem Hiker ein Lächeln entlockt. Es ist für mich immer wieder lustig zu sehen, dass hier Sachen einfach so draußen stehen oder liegen. Man braucht einfach nicht zu denken “das wird doch naß, wenn’s regnet”, denn es regnet einfach nicht. Auch Tau ist kein Thema, es ist trocken und bleibt es auch.
Auf der anderen Seite des Bergs war der nächste (und noch größere) Windpark zu durchqueren.

Da standen offenbar mehrere Generationen von Windkraftanlagen, die kleinen wahrscheinlich etwas älter, die neuen immer größer und größer.
Das heutige Ziel war der Ort mit dem merkwürdigen Namen Tehachapi. Spricht sich ungefähr so aus:
Vom Trail Head aus in die Stadt ist auch hier ein ganzes Stück mit dem Auto zu fahren, aber das war kein Problem. Es gibt einen gut organisierten Kreis von Trail Angels und kaum an der Straße angekommen, gab’s erst mal was zu trinken (“Root Beer” mit Vanilleeis, also Root Beer Float) und Minuten später kam jemand mit dem Auto, um schon mal drei von uns in die Stadt zu karren. Es gibt auch ein Häuschen, in dem schon mein nächstes “Freßpaket” wartete.
Es war zwar noch recht früh und ich hätte am Nachmittag die Wascherei und Einkauferei erledigen und morgen wieder weitergehen können, aber dann dachte ich, was soll der Stress und überhaupt ist der letzte Zero ja schon ’ne Weile her, bleibste morgen hier. Abends war noch ein kleines Picnic im Garten der Trail Angels und nun habe ich viel Zeit, mich zu erholen und die nächsten Etappen etwas genauer anzuschauen. Es geht ja nun Richtung High Sierra. Leider ist die Wasserversorgung auf den nächsten zig Meilen schwierig bis unklar, so dass es am Montag eine schöne Schlepperei wird: Essensbeutel voll und wieder literweise Wasser :-|. Über den Rucksack habe ich heute schon mächtig geflucht, die nächsten 10 Etappen oder so muss ich mich aber noch mit ihm arrangieren, der neue wird spätestens am 10.05. verschickt und ich sollte ihn dann in Lone Pine in Empfang nehmen können.