Jo, das Jungvolk ist im Laufe des Nachmittags teilweise weitergegangen (zum “Night Hiken”), der Rest hat wie gewohnt etwas rumgelärmt und sich dann zum Cowboy Camping niedergelassen.
Ich bin immer hin- und hergerissen: den “Luxus”, den solche Orte bieten (fließend Wasser, Klo, Mülleimer,…) habe ich schon gern nach mehreren Nächten irgendwo direkt am Wegesrand, und es schläft sich auch ruhiger, wenn man nicht das einzige Ziel für Bären oder andere Bewohner der Wildnis ist. Andererseits ist es wie gesagt unruhig, ich kann meinen “Ablauf” nicht so durchziehen und man muss sein Zeug noch besser zusammenhalten, als wenn man der Einzige auf einem Platz ist.
Bin dann wie geplant schon um 5:45 los und habe das Tal mit dem Aquädukt für Los Angeles zügig durchquert.

Ich habe einen ebenfalls schon etwas älteren Herren eingeholt, sein Trail Name ist Coach. Haben nett gequatscht, er lebt in Washington, mal sehen, vielleicht treffen wir uns dort, wenn ich soweit bin (er ist Section Hiker).
Das lange Geradeaus in offener Fläche hat direkt ein bisschen an die Mesata in Spanien auf dem Jakobsweg erinnert. Alles in Allem brennt die Sonne ab Mittag schon ganz schön, aber die Luft ist noch sehr gut erträglich und es geht ständig Wind. Der wird in einem großen Windpark, den man durchqueren muss, gut genutzt (die vielen Windkraftanlagen erinnern auch an Spanien). Der Blick zurück geht über das ganze Tal bis zu den Bergen, aus denen ich gestern abgestiegen bin.

Auf der letzten Meile zur angestrebten Tent Site ging es nach so vielen “platten” Meilen gemeinerweise ziemlich hoch. Hatte immerhin 7,4 Liter Wasser zu schleppen, da der Water Report nichts Gutes verhieß. Letztlich gab es aber einen Cache, der noch genug Wasser enthielt und die Schlepperei war wiedermal eigentlich unnötig. Die Tent Site ist ganz nett an einem Canyon, es fließt auch ein kleines Rinnsal, so dass man auch hier (mit etwas Geduld) Wasser hätte. Bis jetzt bin ich noch alleine, bis auf 2 Night Hiker, die bald starten werden.