Von wegen ruhiger, der KOA Campingplatz. Er liegt genau zwischen Highway und Eisenbahn. Beide werden schon recht früh befahren, die Eisenbahn tutet einen liebevoll aus dem Schlaf.
Da es gegen Morgen wieder recht kühl war habe ich mich noch ein bisschen im Schlafsack hin- und hergewälzt und in der Restwärme gefrühstückt. Es standen ja nur lächerliche 10 Meilen an (fast ein “Nero”, d.h. near zero) bis zum Hiker Heaven, noch einem dieser berühmten Orte, an denen Trail Angels uns Hiker einfach so beherbergen. Meine neuen Schuhe waren da. Auch wenn ich es nicht liebe, aber auf Amazon ist Verlass.
Gut dass ich schon so früh da war, inzwischen ist das Gelände des gastgebenden Paars brechend voll. Nachmittags wurde es daher für die Neueintreffenden schon schwer, noch einen Platz zu bekommen. Ein paar unserer Brüder und Schwestern fallen mal wieder durch lautes Rumgrummeln auf, in Deutsch versteht sich. Es geht locker zu, zwischen all den Hikern wimmeln mehrere Hunde und Hühner herum. Man muss das Zelt schon zu machen, sonst schauen sich die Hühner mal eben darin um.
Nach einer wiederum Riesenpizza (2 Stücke musste ich einpacken lassen für abends) und einem kurzen Einkauf habe ich mich bald in mein Zelt verkrochen und einen Podcast gehört. Obwohl hier nicht nur junge Leute sind, zu denen es doch ein bisschen schwer ist, Kontakt zu bekommen, ist mir so eine Ballung schon wieder zu viel und ich habe wenig Lust, mich irgendwo dazuzusetzen. Dazu kommt, dass das Wetter etwas nachlässt: es ist stark bewölkt und es geht ein kalter Wind und mit um die 40% Wahrscheinlichkeit soll es sogar regnen!