Einige von den Mit-PCTlern, die auch auf den Campingplatz übernachtet haben, haben schon recht früh mit dem üblichen Kruschel- und Reißverschlusskonzert begonnen und so das Ende der Nacht eingeläutet.
Zeltabbau, frühstücken und alles wieder einpacken ging noch nicht so routiniert, da ist noch Übung nötig, damit das schneller geht und ich dann früh loskomme, um den beginnenden Tag zu genießen. Überhaupt nimmt mich das ganze Laufen, nach dem Weg Schauen, Pause machen, Small Talk mit anderen Hikern oder sonstigen Menschen, denen man begegnet, noch ganz schön in Beschlag, sodass ich manchmal gar nicht so z.B. die schöne Aussicht bewundern oder irgendwelche sonstigen Gedanken wälzen kann. Alles dreht sich immer wieder um die Fragen: habe ich genug zu trinken und essen, schaffe ich die heutige Etappe, ohne mich total zu verausgaben, was machen die Knie und natürlich die größte Frage: schaffe ich es bis Kanada?
Ansonsten ging der Tag wieder schön an. Die vielen Hiker vor einem haben ihre Spuren hinterlassen, neben die Abdrücken der Schuhe (viele sind gleich, weil ein Großteil der Hiker Altra Trail Runners trägt) und an den Rändern die Stockabdrücke

Leider gab es heute den ersten Verlust: der böige Wind hat mir meinen schönen, von Paula selbstgemachten, Hut vom Kopf gerissen und in einen unzugänglichen Abgrund geweht. Ich habe mich sehr geärgert, weil ich schon eine ganze Weile lang das Band rausholen und anbringen wollte, es aber immer wieder aufgeschoben habe. >:(
Nachmittags zogen über die Bergkette an der anderen Seite des Tals tiefliegende Wolken auf und eine Weile später haben sie auch den Trail erreicht. Ziemlich plötzlich jagten Nebelschwaden über die Hänge und immer stärkere Windböen. Bei der Ankunft in Mount Laguna fing es dann noch an zu regnen, so dass nach einem schnellen Einkauf das Zelt im Nassen aufgebaut werden musste und der Kocher aus bleiben wird. Naja, Chips, Erdnussbutterbeagels und Gummibärchen bringen auch die verbrauchten Kalorien zurück. Nun liege ich also im flatterden Zelt und hoffe, dass die Heringe nicht wieder rausgezogen werden und dass es morgen wieder schön ist.