Das ist mein heutiges “Appartement” 😊. Das erste Mal wild draußen. Wie ich es mit dem Schlafen genau mache, weiß ich noch nicht. Leider sind Gewitter angesagt und vom Riesengebirge her donnert es auch schon vernehmlich.
Harter Tag heute
Eigentlich sah auf der Karte alles so harmlos aus: erst um den Bobr-Stausee rum (endlich mal wieder ein Stausee 😉) und dann noch ein bisschen über offenes Land.
Der Morgen war still und friedlich. Auf dem Rückweg zum EB bin ich ein paar Anglern begegnet.

Es verläuft hier auch ein Jakobsweg,

neben den Muschelzeichen sogar auch mit den Flecha Amarilla markiert

Die Staumauer ist von 1912

Das Wasser im See, auf dem nur in Ansätzen Wassersport getrieben zu werden scheint, sah mir ein bisschen sehr grün und nicht besonders einladend aus.
Der EB bzw. auch der parallel verlaufende E3 und unter gleicher Markierung (blauer Balken auf weißem Grund) der polnische Wanderweg scheinen hier nicht oft begangen zu werden. Es lagen einige umgestürzte Bäume rum, die meist notdürftig passierbar gemacht wurden, bei einem musste man irgendwie durchklettern. Alles etwas mühsam und schleppend.
Nix los in Chrosnica
Ich hatte vorher schon gesehen, das in Chrosnica nix mit Pension o.ä. mehr ist und habe daher dieses “Touristische Schutzdach”, wie es bei mapy.cz (meine Navigations-App) heißt, für die Nacht ausgesucht, weil es halt bis zur nächsten Gelegenheit zu weit (für mich) ist. Für das anstehende “Dry Camping” musste ich mich um genügend Wasser kümmern. Glücklicherweise gibt es im letzten Dorf vor Chrosnica ein Skelp (Polnisch für Geschäft), wo ich Wasser kaufen konnte. Ich hatte mich schon drauf eingestellt, irgendwo zu klingeln oder klopfen oder auf dem Friedhof zu schauen. Dass da später ein ganz gut aussehender Bach kam, hatte ich in der Karte nicht gesehen. Gut also, dass es das Geschäft gibt und die Verkäuferin mich noch bedient hat, ich glaube, sie hatte es gerade geschlossen).
Das Problem war dann, dass es zweimal richtig steil hoch ging und mir die 3 zusätzlichen Kilos auf dem Rücken bei heute wieder sommerlicher Wärme zu schaffen gemacht haben. Zudem war der Weg stellenweise arg überwuchert und es lagen hier auch umgestürzte Bäume kreuz und quer. Die Markierungen waren auch schwer zu finden, oft geht hier keiner lang.
Erste Nacht ganz draußen
Da ich ja schon gg. 14:30 ziemlich erschöpft hier ankam, hatte ich schon Befürchtungen, dass der Nachmittag sich elend lang hinzieht und ich nicht viel machen kann. Das war aber nicht so. Ich habe erst ein bisschen geruht (auf dem Tisch, der ist breiter als die Bänke), was natürlich nicht so bequem ist wie in einem Bett, aber egal. Naja und dann musste ich ja diesen Artikel hier schreiben (was ja auch immer seine Zeit braucht) und nun noch den Kocher anschmeißen, da ich jetzt doch Hunger bekomme. Später (wenn man ziemlich sicher sein kann, dass keiner mehr vorbei kommt) muss ich mir dann noch überlegen, ob ich reines Cowboy Camping wage oder irgendwie zumindest das Innenzelt als Insektenschutz unter dem Dach aufbaue. Ich hoffe, es regnet und gewittert nicht oder nicht so stark, denn seitlich gibt es keinen Schutz.