Heute mal wieder in einer Traditionsherberge, dem Gasthaus und Pension “Zum Rennsteig’” in Friedrichshöhe.
Mir ging’s morgens nach verrotzter und verhusteter Nacht eigentlich nicht so toll. Sobald wir aber am Laufen waren, ging es eigentlich ganz gut. Die Strecke war etwa so lang wie gestern, hatte aber auch über 600 Höhenmeter Aufstieg. Die waren aber gut verteilt und haben nicht so angestrengt. Das Wetter war auch ganz gnädig, erst 2 km vor dem Ziel fing es nach einigen kürzeren Regengüssen stärker an zu regnen. Mit Regenrock bzw. -hose und unseren Schirmen hatten wir aber keine größeren Feuchtigkeitsprobleme. Nur mein neuer Rucksack ist nicht ganz so wasserfest wie versprochen, aber damit lässt sich leben. Die wichtigen Sachen sind sowieso in einem Nylon-Liner, da passiert nix.
Man sieht den Wald vor lauter fehlenden Bäumen nicht
Je weiter wir auf dem Thüringer Wald Kamm vorankommen, desto deutlicher wird auch dem Laien, dass der Wald stirbt und hier wahrscheinlich bald kaum noch ein Baum steht. Das entgeht den Einheimischen natürlich nicht, aber wenn das Gespräch auf die Ursachen kommt, wird’s politisch, dann weiß ja keiner mehr, wie “rischtische” Forstarbeit geht, es wird geklagt, dass die Fichte, der Brotbaum der Thüringer, nun die böse ist, wo sie doch 400 Jahre alt ist, und natürlich sind Windkraft und Klimakleber der größte Quatsch…
Mancher Wegweiser wird auch politisch:

(siehe 2. grünes Schild von unten)
Damals war’s
In dieser Hütte in der Nähe von Masserberg habe ich auf meiner “Runst” (rennsteigerisch für Rennsteigwanderung) übernachtet…

… und bin damals nicht von der Bank gefallen.
Fazit zum Tage
Mein Körper kommt mit Krankheitsbewältigung und gemäßigter Anstrengung soweit zurecht, Spaß macht es aber nicht so.
Elke sagt, dass sie sich jetzt (schon) ganz gut eingelaufen und nicht mehr so angestrengt fühlt
Es kommen jetzt zwei kürzere Etappen und wir verlassen nach ca. 100 km den Rennsteig. Morgen kommt uns ein Wettbewerb des 51. Rennsteiglaufs entgegen, hoffen wir, dass wir trotzdem durchkommen.