… Chaos während der Vorbereitung.
Auch diesmal kam es wie immer: erst will über den Winter die Zeit bis zum Aufbruch nicht vergehen, dann ist “plötzlich” Februar und zack, auch schon Ostern. Und schon kommt wieder leichte Panik auf, was alles noch zu bedenken und vorzubereiten ist.
Stand der Dinge
Wie üblich brauche ich so zur “Beruhigung” zumindest eine grobe Übersicht über die Gesamtstrecke, aufgeteilt in mögliche Tagesetappen. Unterwegs habe ich bei den vergangenen Touren da ja meist einiges umgeschmissen, aber so als roten Faden habe ich da immer eine Liste mit Tagesetappen inkl. km-Angaben, Übernachtungs- und Einkaufsmöglichkeiten usw. gehabt. Auch wenn ich diesmal zeitlich im Prinzip gar keine Begrenzung habe, ist es doch ganz gut zu sehen, wann ich denn ungefähr in Budapest sein könnte. Dank der Infos auf der EB-Webseite und anhand der verfügbaren GPS-Daten zum Wegverlauf war der Rechercheaufwand dafür überschaubar, aber dennoch dauert es seine Zeit, so über 100 Etappen zusammenzustellen. Ich habe damit auch relativ rechtzeitig angefangen - und ja, es hilft natürlich, dass ich nicht wie bei den vorherigen Touren durch berufliche Verpflichtungen davon abgehalten werde ;-).
Auch wenn ich es eigentlich hasse, muss ich gestehen, dass ich die Übernachtungen für den gemeinsamen deutschen Teil tatsächlich “durchgebucht” habe. In einigen Orten in Thüringen und Sachsen sieht es meinem Eindruck (durch die Googlemaps-Brille) nach mit Übernachtungsmöglichkeiten nicht so wirklich gut aus und da wir ja schon ein bisschen in die Sommerferienzeit reinkommen, war an einigen Orten so auf den ersten und zweiten Versuch schon einiges ausgebucht. Mit dem Wildzelten in Deutschland habe ich ja immer noch so ein bisschen Bedenken und zu zweit nach einem langen Tag abends noch in irgendeinem Ort rumzuirren, um dann am Ende in einem überteuerten Hotel zu landen, ist auch keine so schöne Vorstellung. Nun fühlt es sich manchmal an, als würden wir eine Pauschalreise unternehmen, aber damit können wir leben. Und wie schrieb mir ein EB-Kollege dazu: “danach hast Du ja noch 2.000 km, die noch nicht gebucht sind” ;-)
Ab Tschechien werde ich tatsächlich nur bei starkem Bedarf (nach einer Dusche o.ä.) versuchen, etwas im Voraus festzumachen, und ansonsten darauf vertrauen, dass es am Ende schon irgendwie klappt.
Körperliche Vorbereitung
Damit sieht es diesmal eher schlecht aus. Ich habe zwischen den Jahren und auch noch weit in den Januar rein den Hintern nicht aus dem Sofa gekriegt und mich auch seit dem viel zu wenig bewegt. Auch zusammen haben wir letztes Jahr in Vorbereitung auf den Olavsweg viel mehr gemacht, u.a. unsere Touren zu den Trekkingplätzen in Spessart und Frankenwald mit 1-3 Zeltübernachtungen. Irgendwie war immer was, und jetzt sind da noch ein paar Termine, die uns von ähnlichen Aktionen abhalten.
Ein bisschen verschleppt habe ich dadurch auch besonders zwei Dinge: das Ausprobieren neuer Schuhe auf einer etwas längeren Strecke und das Ausprobieren unserer neuen Rucksäcke. Beides habe ich auf unserer Tour

vorgestern endlich mal geschafft. Mein Rucksack ist ok, aber mit den Schuhen gab es einen kleinen Schock. Ich musste beim Termin für neue Einlagen feststellen, dass meine bewährten Altra Lone Peak nach den ja nun nicht sooo vielen Kilometern letztes Jahr in Norwegen nicht nur schon ziemlich ausgelatsch, sondern vor allem völlig schief nach innen verformt sind. Passenderweise ist der Stern von Altra auch unter den Hikern in den USA stark am sinken, die Qualität scheint immer schlechter zu werden von Version zu Version und die Haltbarkeit der Sohle, aber auch insgesamt, wird allgemein als grottenschlecht erlebt. Einer der Hiker (Darwin on the trail), von dem ich schon einige Tipps gesehen habe, hat (auf YouTube) ein Modell von Topo Athletic vorgestellt, das wie der Altra einen sehr breiten Zehenbereich und eine Null-Sprengung hat, aber stabiler und wohl auch haltbarer ist. Ich habe dann mit etwas Mühe gerade noch zwei Paar von diesen “Altra Killers” auftreiben können, um dann auf unserer Probetour mit aussagekräftig beladen Rucksack massive Probleme mit Füßen, Knie und Hüfte zu bekommen. Also erst mal wieder aufkommende Panik, die sich erst heute beim Abholen der neuen Einlagen weitgehend gelegt hat. Des Rätsels Lösung: mir war entgangen, dass die Topo-Schuhe bereits ein Fußbett haben. Wenn man darauf dann noch die orthopädischen Einlagen steckt, ist es eigentlich kein Wunder, dass Füße schief stehen und weh tun…
Die Topos sind also ok, nur eben ohne meine Einlagen. Ich werde das in den nächsten Tagen noch mal testen, ein paar längere Wanderungen bekommen wir schon noch hin, bevor es losgeht.