Vorsichtshalber habe ich mich heute wieder recht früh auf den Weg gemacht, die Anzahl der Plätze in den Herbergen Richtung Kap Finisterre ist jeweils nicht sehr groß. Unter strahlend blauem Himmel ging es raus aus der Stadt, wesentlich schneller und angenehmer als bei der Ankunft. Die Spuren der Waldbrände vom letzten Jahr sind natürlich noch zu sehen, durch Baumleichen oder Aschehügel muss man aber glücklicherweise nicht laufen. Diese merkwürdig fremden Eukalyptusbäume haben das Feuer offenbar ganz gut überstanden, es grünt schon wieder, auch wenn die Stämme verkohlt aussehen. Der Weg geht durch kleine Dörfer und Eigenheimsiedlungen und ist weiterhin mit Kilometersteinen, die die Restkilometer (auf den Meter genau) anzeigen, und natürlich mit den gewohnten gelben Pfeilen markiert.
Die knapp 20 km waren bald bewältigt und ich bin als Erster und zunächst Einziger in die Herberge eingelaufen. Nach einem kurzen Einkauf tauchte dann “Senora Hospitaliera” auf und wunderte sich auch, dass weiter keine Pilger da waren. Dies änderte sich allerdings grundlegend ab 15:00 oder so, plötzlich lief einer nach dem anderen ein und bald waren alle der paar Betten belegt und die Neuankömmlinge mussten mit Matrazen vorlieb nehmen. Die frühe Ankunft hatte wie so oft vorher 2 Seiten: ein Bett war damit gesichert, der Nachmittag zog sich aber wieder mal in die Länge, weil es soo gemütlich nun auch wieder nicht ist und ich nichts “Gescheites” anzufangen wusste. Irgendwie habe ich mich ein bisschen wie “gestrandet” und wartend darauf gefühlt, endlich ins Bett und am Morgen weitergehen zu können. Naja, die beiden noch ausstehenden Übernachtungen in Herbergen werde ich wohl noch überstehen…