Der Abend im Restaurant und im Kaminzimmer war noch ganz nett, so wurde der Tag direkt noch ein bisschen gerettet. Heute morgen war zunächst viel blauer Himmel und man hatte einen schönen Blick auf die Berge und zurück in die nun endlich überwundene Ebene. Der Weg war entsprechend schön, erinnerte an manche Etappe in den französischen Mittelgebirgen.
Ich war schlecht vorbereitet, “plötzlich” tauchte das Cruz de Ferro (Eisenkreuz) auf und ich musste den halben Rucksack auspacken, um an die unten verstauten Steine zu kommen, um sie dann abzulegen. Es sammelten sich mehrere Pilger und es gab eine wilde gegenseitige Fotografiererei. So richtig feierlich war mir nicht zumute, sooo spektakulär ist der Steineberg nun auch wieder nicht und die Kälte auf dem 1500 m hohen zugigen Pass tat das Übrige. Die Steine und die Heimaterde sind jedenfalls abgelegt und mit ihnen hoffentlich die hineinprojizierten Sorgen und Kümmernisse.
Es folgte der relativ lange Abstieg Richtung Ponferrada, der aber auch irgendwie mal wieder gut tat, so über Felsen und Stock und Stein. Ponferrada ist erstaunlich gross (61.000 Einwohner), viel wird neu gebaut. Die Innenstadt wird von der Templerburg dominiert, die aber leider nicht zu besichtigen ist, weil fleissig gebaut wird. Der Stadtrundgang fiel daher recht kurz aus, der Nachmittag in der wirklich schönen, aber recht grossen und damit unruhigen Herberge zieht sich etwas in die Länge. Das Wetter - fast hätte ich es vergessen - hat sich jetzt auf April eingestellt: alle paar Minuten Sonne, dann wieder Regen. Unterwegs blieb ich heute sogar weitgehend verschont, nur auf dem Rückweg vom Einkaufen bin ich in einen Schauer geraten :-( .