Jakobsweg 2007

75. Etappe: Sahagún - Mansilla de las Mulas

Jörg | 16.06.2007 Minuten Lesezeit

Tatsächlich hielt das Wetter bis zum späten Nachmittag, so dass ich trocken und sogar mit ein bisschen Sonne bis zum Etappenziel gekommen bin.

Es gab heute eine Wegvariante, die als alte Römerstrasse bezeichnet ist und nur von wenigen genommen wird, wohl weil sie ein bisschen länger ist als der Hauptweg. Auf dieser Römerstrasse konnte man sich heute nun wirklich mal einsam und verloren vorkommen. Die Landschaft ist über weite Strecken total flach, man kann ewig weit sehen (im Hintergrund endlich wieder Berge!) und latscht stundenlang so vor sich hin. Teilweise gibt es niedrige Bäume oder Büsche, erinnert dann etwas an die Lüneburger Heide, nur dass der Weg sehr steinig und nicht sandig ist, was schon etwas auf die Füsse geht.

Das war heute wieder ein Fall für den MP3-Player und da ich höchstens 5 Pilgern begegnet bin, konnte ich aus vollem Halse mitgrölen ;-) . Die Hymne des Tages und wohl auch für die verbleibende Zeit kommt von Ton, Steine, Scherben: “Ich werde diesen Weg zu Ende gehen und ich weiss, ich werde die Sonne seh’n” (aus “Wenn die Nacht am tiefsten ist”). Letzteres bleibt zunächst nur zu hoffen, inzwischen hat der angedrohte Regen eingesetzt.

Morgen steht nur die kurze Etappe nach Leon rein an, dann die Suche nach einer Übernachtungsmöglichkeit. Wenn es klappt, nehme ich mir evtl. ein Zimmer, in Anbetracht der Massen hier wird es wohl auch darauf tatsächlich ein Wettrennen geben.

« Vorheriger Beitrag Nächster Beitrag »