Heute bin ich zur Abwechslung mal als einer der Ersten losgegangen. Es hat schon auch was, in den Morgen hinein zu laufen (um 6:00 ist es hier immer noch leicht dämmerig). Als erstes kommt man zu den Ruinen des Klosters San Antón vorbei, das seit dem 12. Jahrhundert hier existiert hat. San Antón hatte es sich zur Aufgabe gemacht, den Pilgern zu helfen, die an Lepra litten. Heute sind nur noch die Ruinen aus dem 14. Jahrhundert zu sehen.
Auch in den folgenden Dörfern stehen eine Menge mehr oder weniger zerfallen(d)er Häuser. Ich finde das eher etwas deprimierend. Die ganze Gegend, die sogenannte “Tierra de Campos” ist tatsächlich etwas eintönig, wobei der Pilgerfuehrer sogar von “wüstenhaft” spricht, was mal wieder übertrieben ist. Die weiten Flächen sind mit Feldern bedeckt, teilweise allerdings auch nicht bestellte.
Die heutige Etappe war mit etwas unter 30 km relativ bald geschafft, ich war wohl der Erste neu eintreffende Pilger in der Herberge.
Das Dorf Boadilla del Camino ist winzig, Zentrum ist praktisch die Herberge mit Restaurant und sogar Swimming Pool, der allerdings wegen der kühlen Witterung nicht wirklich benutzbar war.
Nach und nach sind wieder eine Reihe bekannter Gesichter eingetroffen, so dass der Nachmittag (nach dem obligatorischen Schläfchen ;-) ) mit lockeren Gesprächen vorbei ging. Der wirklich schöne und große Garten lädt dazu förmlich ein.