Gestern noch ganz vergessen: in Burgos war gestern abend ne Menge los, Strassen und Plätze waren voller Menschen (nahezu jeden Alters), über den Plaza Mayor schallte laute klassische Musik, bei dem schönen Wetter hielt es scheinbar keinen zu Hause.
Ich bin heute vorsichtshalber mal absichtlich früh (6:00) losgegangen, weil in Burgos auch viele Pilger “einsetzen” uns am Ziel in Hontanas gar nicht so viele Plätze in den Herbergen ausgewiesen sind.
Der Weg aus Burgos raus war gar nicht so schlimm, ich glaube, ich habe die Spanier einfach falsch verstanden, die meinten den “Einlauf” gestern, der ja wirklich nicht so toll war. Allerdings lag im ganzen Tal ein irgendwie leicht nach Müllverbrennung gepaart mit altem Frtittenfett riechender Dunst, so dass ich froh war, als es aus dem Tal herausging. Die Landschaft war ein Vorgeschmack auf die Meseta: endlose Felder, teilweise sehr schön von Mohnblumen gerahmt bzw. durchsetzt. Je höher die Sonne stieg, desto wärmer wurde es, so richtig heiss finde ich es aber nicht.
Hontanas ist ein wirklich witziger Ort: man sieht bis nahezu 500 m vor dem Ortsrand absolut nichts davon, da die paar Häuser total in einer Senke liegen und nicht mal der Kirchturm herausragt. Der Ort selbst ist wie früher: eine Straße, durch die ab Mittag unablässig die Pilger hereinströmen. Die Albergue Muncipal ist in einem alten Haus, das innen mit Stahl und Holz sehr schön hergerichtet ist, untergebracht und hat nur 20 Plätze. Ich war ganz froh, wieder zu den Ersten zu gehören, gegen 15:00 waren alle Herbergen im Ort voll. (Ich habe aber gelesen, dass es noch eine ganze Reihe von zusätzlichen Plätzen gibt, die bei Bedarf benutzt werden, so dass wohl keiner, auch keine Radfahrer, weitergeschickt werden mussten, was ja schon mal ein gutes Gefühl ist.)
Nach und nach trudelten viele der “alten Bekannten” ein und man sitzt zusammen, quatscht, operiert Blasen und trinkt etwas.