Jakobsweg 2007

62. Etappe: Pamplona - Puente la Reina

Jörg | 03.06.2007 Minuten Lesezeit

Nach sehr herzlichem Abschied (nach dem Frühstück mit Vollkornbrot!) ging es bei ganz nettem Wetter wie gesagt nochmal durch die Stadt, z.B. vorbei an dem wüsten Denkmal für die Stierläufe (Foto folgt). An der Peripherie sind viele Neubauten am Entstehen. Der Weg ist ganz geschickt so angelegt, dass man bald auf kleineren Straßen ist und keine Industriegebiete durchqueren muss.

Anfangs waren schon einige Pilger unterwegs, beim Anstieg zur Passhöhe “Puerto del Perdón” zog sich das aber bald auseinander. Oben stehen in einer langen Reihe auf den Kämmen der Berge zahlreiche Windräder, das Geräusch begleitet einen beim Aufstieg. Oben steht die berühmte Skulptur mit den Pilgern, die Fotos davon tauchen fast immer auf, wenn vom Jakobsweg die Rede ist. Man hat einen Superblick zurück auf die Pyrenäen und Pamplona und nach vorne über Wiesen, Felder, Weinberge und Dörfer. Der Abstieg geht recht schnell über einen steilen Weg, ich frage mich, wie die Radfahrer das gemacht haben, die uns immer mal wieder überholt haben. Gesehen haben wir keinen auf dem Abstieg. Ein kleiner Abstecher zur Kirche von Eunate, die im Pilgerführer als absolutes Muss bezeichnet ist, wurde mit einem Trinkjoghurt belohnt, das die Frau, die nebenan wohnt und sich um die Kirche kümmert, verschenkt hat. Was das Anschauen von Kirchen angeht, ist ehrlich gesagt eine gewisse Erschöpfung eingetreten, hat man doch in den letzten zwei Monaten mindestens eine Kirche pro Tag gesehen (eher mehrere!) und viele auch betreten, um kurz einzuhalten.

In dieser Gegend kommt auch der aragonesische Weg dazu, der weiter östlich über die Pyrenäen geht. Tagesziel war ja Puente la Reina, wo, wie der Name sagt, einst eine Königin von Navarra extra die Brücke spendiert hat, damit die Pilger über den Fluss kommen.

Letztes Abenteuer für heute wird der Restaurantbesuch sein, eine der dort Beschäftigten spricht so eine Art Englisch, so dass also Hoffnung besteht, den knurrenden Magen zufrieden zu stellen. Ansonsten habe ich die Etappen mal neu geplant, es sind aber immer noch Tage übrig, also kann alles in Ruhe weitergehen, was die Lauferei angeht. Die Zahl der Pilger hat zwar deutlich zugenommen, dafür bemerkt man kaum noch diese Touri-Pilger wie in Frankreich. Viele sind erst in St.Jean-Pied-de-Port oder Pamplona gestartet und kämpfen noch mit den Anfangsschwierigkeiten. Die heutige Herberge ist groß, aber gut organisiert und hat einen schönen Garten zum Ausruhen.

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