Die Nacht war überraschend gut, keine Probleme beim Atmen…
Das Zisterzienserkloster zeigte sich in der frühen Morgenstunde ziemlich “zugeknöpft”, obwohl die ersten Gebete ja schon vorbei gewesen sein sollten. Na, es war mir dann egal. Ab Vougeot ging es dann fast nur noch durch Weinberge bzw. -felder und was für welche: “Grand Crus” das ganz große Kino des Weines. Hier haben besagte Mönche aus Citeaux vor tausend Jahren den Weinbau überhaupt erfunden und ich bin wohl, ohne es genau zu wissen, durch die teuersten Weine der Welt gelatscht. Für manche wäre das das Ziel einer Pilgertour gewesen, gell Thomas!? ;-) Anders als bei uns lassen die Franzosen den Weinstock nur ca. 30 cm hoch werden, darüber an gespannten Drähten die aktuellen Triebe. Damit lässt sich das Ganze wohl ganz gut automatisieren. So kleine schmale und hochbeinige Traktoren fahren einfach über die Reben drüber und machen alles automatisch: Boden lockern, spritzen ich weiß nicht, was noch alles. In der Luxusausführung ernten die Dinger den Wein auch noch und gegen Aufpreis trinken sie ihn wahrscheinlich ;-) . Zwischen diesem ganzen Maschinenpark ein wackerer Typ, der mit einem Pferd die Zwischenräume gepflügt hat. Das ist dann die harte Nummer, sah ganz schön anstrengend aus. Außerdem gibt es auch noch Handarbeit: Horden von ständig gebückten Menschen wälzen sich über die Hänge.
Ziel der heutigen Etappe war Beaune mit einer ganz schönen Altstadt, die von Mauern mit Toren umringt ist und bei diesem schönen Wetter nur so wimmelt. Wohnen tue ich in einem süßen kleinen sternelosen Hotel, ein Tipp meines Freundes Jean-Claude, der mich auch hier schon angekündigt hat! Wie ein Typ an der Theke so richtig bemerkte: “Très sympathique”, das Haus und Madame!
Morgen muss ich bloß aus dieser Stadt rausfinden (Die Muschelzeichen sind sehr spärlich), dann geht es recht harmlose 22 km weiter. Sieht so aus, als ob ich locker schon Freitag Abend in Taizé sein könnte und bis zu 4 Tage dort bleiben kann.