Heute mal eine Autobahnetappe ;-) , naja jedenfalls zu Anfang. Da ging’s eine ganze Weile direkt parallel zur A36, die wir von Mulhouse kommend auch immer fahren, und schließlich direkt südlich vom Kreuz Dôle auch noch über die A39 nach Lyon.
Den Rest des Tages ging’s viel geradeaus. Erst am Ufer der Saône, dann ab St. Jean-de-Losne wieder mal an einem Kanal entlang. Schnurgerade, heller Kiesweg, der die Sonne voll reflektierte. Alles in allem ein Fall für den MP3-Player. Laut Pilgerführer waren ja eigentlich nur die 21 km bis St.Jean-de-Losne vorgesehen, aber da bis auf den “Abstieg” vom Mont Roland ja alles total flach war, hatte ich St.Jean schon vor 11:30 Uhr erreicht. Ich hatte aber gestern schon angepeilt, das “Kloster-Hopping” weiter zuführen und noch die 13 km oder so bis zum Mutterhaus der Zisterzensier, dem Abbaye de Citeaux, zu gehen. “Monsieur Hôtellerie” vom Mt. Roland hatte aber schon abgewinkt: keine Übernachtung im Kloster möglich :-( . Zum Glück hatte er aber einen ganz neuen Tip: auf einem ca. 3 km unterhalb des Klosters gelegenen ehemaligen Bauernhof/Schäferei entsteht eine neue Gîte für “Jacquaires”. Er hatte gestern auch schon angerufen, so dass es heute nur galt, den Hof zu finden.
Jetzt hier in der Bourgogne ist die Markierung deutlich schlechter als in der Franche-Comté oder dem Elsass. Naja, eine kleine “Fahrkarte” habe ich mir selbst zu verdanken (so sagen doch die Biatlethen, oder?), gegen Ende fehlte aber klar eine Markierung. Aber wenn man sich genau an die Wegbeschreibung der beiden Autoren des Pilgerführers hält (die immer wieder lobend erwähnt werden), geht alles gut.
Die Gîte ist nun das erste mal wirklich “rural”: geschlafen wird in einem alten Wohnwagen in einer Scheune, alles muffelt etwas und meine Bronchien rasseln im Takt von Santana, den ich mir gerade zum Abschluß dieses “musikalischen” Tages in die Ohren puste (nach dem sogar der MP3-Player gnädigerweise wieder die Speicherkarte akzeptiert, die er gestern Abend so gar nicht lesen konnte/wollte). Nach dem Luxus der vergangenen Nächte eine gewisse Umstellung, aber nicht schlimm. Das Einzige: warmes Essen fällt heute zum zweiten mal in Folge aus, ich hätte evtl. Einkäufe ab St.Jean-de-Losne schleppen müssen. So bleibt es wieder bei Brot und Käse. Obwohl, irgendwas Leichtes, schnell Zuzubereitendes hätte ich schon mitnehmen können, naja Verbesserungsmöglichkeiten gibt es immer.
Ansonsten geht wieder ein herrlicher sonniger Tag zu Ende, einzig das Wahlergebnis trübt ihn ein wenig: Soweit ich gehört habe regiert wohl in Zukunft der Mann mit dem Kärcher la France :-( . Madame Royal konnte wohl nicht überzeugen, die einen hatten Angst, dass sie dann doch mit den Kommunisten rummacht, die anderen hielten ihre ganze Vorstellung schlicht für Kino ;-) .