Jakobsweg 2007

14. Etappe: N.D. de Thierenbach - Thann

Jörg | 13.04.2007 Minuten Lesezeit

Die Schmerzen in den Schienbeinen (direkt oberhalb der Knöchel) sind so stark wie gestern, jeder Schritt tut höllisch weh, besonders bergab. Da ist es heute wirklich eine Erleichterung, dass Jean-Claude dabei ist, so denke ich nicht bei jedem Schritt an die Beine. Jean-Claudes Tempo ist gemächlich, also genau richtig für meine angeschlagenen Beine. Bei einer Pause am späten Vormittag ziehe ich die Sandalen an, das gibt etwas Erleichterung. Wir sind recht früh in Thann, ich entscheide, auf jeden Fall in der Herberge zu bleiben und nachmittags einen Arzt zu suchen, um abzuklären, wie es mit den Beinen steht. Jean-Claude ist noch  ein Stück weiter gegangen, er will schon Freitag 27.4. in Taizé sein, weil er dort Verwandte und Freunde treffen und mit ihnen das Wochenende verbringen  will. Nach meiner Planung müßte er dafür aber zwei Tage gut machen, ob das klappt?

Ich war dann nachmittags bei einer Ärztin nebenan, die zwar recht nett und geschäftig war, mit ihrer Diagnose aber m.M. nach daneben lag: sie vermutete eher eine Infektion und will mich morgen zur Blutuntersuchung schicken. Ich habe jetzt lange darüber nachgedacht und werde mir das schenken. Immerhin vermutete sie keine schlimme Entzündung und hat das Voltaren gut geheißen. Da morgen nur eine 19 km Tour mit mäßig schlimm aussehendem Höhenprofil ansteht, werde ich es versuchen, wiederum in Sandalen, weil der Druck vom Schaft der Stiefel die Schwellung nicht zur Ruhe kommen läßt. Natürlich hat die Ärztin auch Ruhe verordnet, aber ich will das schöne Wetter noch nutzen und mache dann evtl. in Belfort einen zusätzlichen Ruhetag. Ich war auch im Internetcafé, das Abtippen auf einer französischen Tastatur dauert aber elend lange, ich werde die Tagebuchseiten doch schicken.

Tja, ist das schon das Aus? Noch gebe ich den Kampf nicht auf, aber ich muss diese Schwellungen wegbekommen…

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