Jakobsweg 2007

7.Etappe: Bad Bergzabern/Dörrenbach - Surbourg

Jörg | 06.04.2007 Minuten Lesezeit

Naja, der gestrige Tag hat dann schon seine Spuren hinterlassen: Rückenschmerzen schon am Vormittag und der rechte kleine Zeh tat auch bald wieder weh :-( .

Nach ein paar weiteren Kilometern neben der B38 war dann das Deutsche Weintor erreicht und dann endlich - La France!

Ab Wissembourg habe ich ja Wegbeschreibungen und Kartenausschnitte, so dass die Navigation wieder wesentlich besser funktioniert (was mich aber von einem kleinen “Verlaufer” nicht abgehalten hat).

Irgendwie ließen die Kräfte doch schon bald nach und in Anbetracht der Hinweise im Pilgerführer, dass es in Walbourg keine Hotels o.ä. gibt und nur in einer Seminareinrichtung evtl. Übernachtungsmöglichkeiten vorhanden sind, beschloß ich schon einen Ort früher, in Surborg, die Suche nach einer Unterkunft zu starten. Die angegebenen Restaurants haben wohl keine Zimmer, also blieb das Pfarrhaus. Dort habe ich den Pfarrer gerade beim Aufbruch zum Gottesdienst erwischt. Er war recht freundlich, mußte mich aber erstmal auf später vertrösten. Ich bin dann in den Karfreitagsgottesdienst gegangen, um auf den Pfarrer und seine Hilfe zu warten. Am Ende habe ich dann draußen vor der Kirche gewartet, bis eines dieser kleinen Wunder des Caminos passierte: Ein Mann mit Fahrrad sprach mich auf die Muschel an und als ich ihn dann fragte, ob er noch einen Tip für eine Übernachtung hätte, lud er mich ein zu sich und seiner Familie. Als Marcel und ich dann sein Haus  erreichten, meinte seine Frau nur, dass sie es schon geahnt hätte, dass er jemanden getroffen hat und ihn mitbringen würde. Ich bin sehr gerührt von so viel Gastfreundschaft, die mir hier zu Teil wird. Wir unternahmen sogar noch eine kleine Rundtour durch die Umgebung u.a. nach Betschdorf, wo die Vorfahren meines Vaters eine Weile gelebt haben. Bei klarem Wetter ging von einem kleinen Hügel aus der Blick fast zwei Etappen zurück (bis zu den Windrädern bei Herxheim, die an meinem Umweg lagen) und zwei Etappen voraus: das Münster von Strasbourg ragte knapp über die Bäume des Forstes. Außerdem der Hochwald, die Vogesen und gegenüber der Schwarzwald: wirklich ein schönes Fleckchen Erde. Voller Dankbarkeit werde ich nun mal schauen, dass ich morgen wieder fit geschlafen bin und die paar Minuskilometer wieder einholen kann.

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