Der Tag begann so schön wie die anderen. Ein Blick in die Karte zeigte, dass wir den Weg nach einem kurzen Stück vom Gasthaus weg erreichen konnten, so dass wir ein oder zwei Kilometer und einen Anstieg sparen konnten. Von Neckargemünd ging es dann teilweise steil bergauf über Stock und Stein, so dass wir uns mit dem Fahrrad ziemlich abmühen mussten. Auf der Höhe angekommen konnte Elke dann aber bei leichtem Ab und Auf locker dahin rollen. Bei einer Rast kam ein LKW mit Hänger um die Ecke, an der wir saßen und stellte sich etwas dusselig an, so dass er die Zugmaschine im weichen Waldboden festgefahren hatte. Wir haben kurz geholfen den Hänger, etwas beiseite zu drehen, aber viel war nicht zu machen. Fahrer und Begleiter waren entnervt, wir aber zogen weiter.
In Gaiberg sind wir auf den E1-Fernwanderweg, den Elke und ich vor mehr als 25 Jahren von Oberramstadt bis in den Schwarzwald gewandert sind, gestoßen und dabei festgestellt haben, dass wir ganz gut mit einander zurecht kommen :-) . Die damalige Tour war wesentlich weniger vorbereitet, wir hatten nahe zu doppelt so viel Gepäck auf dem Rücken und ich hatte so einen alten Wanderrucksack, bei dem unterwegs auch noch ein Trageriemen abgerissen ist. Na ja, an unser Ziel Genua über den Gotthard sind wir damals nicht gekommen, dafür haben wir dann nach dieser kleinen “Ehe auf Probe“ geheiratet und sind es immer noch.
Irgendwo auf einer schönen Kraichgauwiese trennten sich dann E1
und unser rotes Plus (Kreuz darf man ja nicht mehr sagen, sonst schimpft Elkes Arbeitgeber, das Bayerische Rote Kreuz ;-) ) strebte dem Abstieg in den Rheingraben zu. Der Blick rüber zur Pfalz war wegen des Dunstes nicht möglich, aber der Abstieg durch Weinberge, später der Weg über eine kleine Allee, durch ausgedehnte Wiesen und dann durch grunewaldähnliche Waldstücke von Nussloch nach Hockenheim war eine willkommene Abwechselung zu den bewaldeten Odenwaldhöhen. Hockenheim grüßte schon von weitem mit Motorenlärm von der Rennstrecke. Wieder mal ein Moment, wo mir die ganze Motorradfahrerei eher peinlich war.
Morgen also kehrt mein “Begleitfahrzeug“ am Ufer von Vater Rhein um und ich erreiche den Pfälzischen Jakobsweg.