Im Frühtau zu Berge…
Naja, so früh war es denn doch nicht, weil heute ja nur 19 km oder so anstanden, allerdings rund 1.250 m rauf und nur 127 m runter. Einen Wecker brauchte ich auch nicht, denn ein sehr früher Hahn fing noch im Dunkeln an zu krähen.
Gleich zu Beginn hatte sich der Routingalgorithmus (“die Route”, wie manche früher zu sagen pflegten) gleich mal wieder eine Abkürzung bis zum markierten Wanderweg ausgedacht, die es gar nicht gibt. Also musste ich ein ganzes Stück zurück und dann doch ins Dorf hoch, wo an einem Wegweiser der richtige Weg losgeht. Es war von 6:25 h bis zum Tagesziel, dem Mount Aigoual, die Rede. Da ja so ab Mittag Regen und Gewitter angedroht war, habe ich mich ein bisschen rangehalten. Die ersten Kilometer hoch waren recht harmlos, so auf Forstwegen. Ab Air de Côte, einem schön gelegenem Gehöft, geht es dann alsbald zur Sache. Wir sind hier vor rund 20 Jahren schon mit Michel gewandert und ich kann mich noch erinnern, dass wir einmal im Nebel oder in den Wolken genau an dieser Stelle

waren und Michel erklärte, was man da alles sehen könne, wenn halt kein Nebel ist 😉.
Es gibt dann zwei Stellen, wo man entweder direkt an der Kante steil hoch steigen oder auf dem bequemeren, aber längeren, Weg bleiben kann. Besonders beim zweiten Mal habe ich etwas bereut, nicht den bequemen Weg genommen zu haben. Es ging wirklich irre steil hoch und ich bin ganz schön ins Schwitzen und Schnaufen gekommen. Runter kann ich es mir gar nicht vorstellen, selbst mit Stöcken ist das einfach zu gefährlich. Ich muss morgen wieder zurück bis zur Air de Côte, da nehme ich natürlich die bequemen Alternativen.
Es hat dann gar nicht mehr so lange gedauert, bis der Gipfel mit dem Observatorium in Sicht kam.

Schließlich war ich schon um 12:00 oben, in rund 4:30 h statt der ausgewiesenen 6:25 h. Das zum Thema Gehzeiten statt Entfernungen auf Wegweisern.
Ich hatte hier oben ein Bett in der Gite d’Etappe reserviert und war natürlich viel zu früh dran, um es belegen zu können. Also mal wieder warten…
Helfen tut dabei u.a der Ausblick von hier oben.

Regen oder gar Gewitter gab es zum Glück nicht, allerdings zog es Nachmittags ziemlich zu und der schöne Blick ist stark getrübt.
Zunächst war ich ganz allein im 10er Zimmer, inzwischen sind aber 2 Gruppen eingetrudelt und es wird etwas spannend mit dem Schlafen, denn ich habe kein Ohrstöpsel mit 😕.