Heute hätte ich mir die Route, die mapy.com da zusammengebastelt hat, doch mal besser anschauen sollen.
Bin tatsächlich mit dem ersten Tageslicht losgekommen, die ersten Kilometer wären auch im Dunkeln gegangen, denn es ging ein Stück die Straße lang und dann auf einen dieser geteerten Weg in die Berge hoch. Es ging wieder hoch zum Col St. Pierre, diesmal aber auf dem alten Chemin de Stevenson. In der Morgenkühle und ohne Sonne war der Aufstieg kein Problem.
Laut Karte (OSM) gibt es neben der Corniche einen Weg, den der Routingalgorithmus auch brav berücksichtigt hat. Eine Weile ging es auch ganz gut, dann aber war der Forstweg zu Ende und es ging nicht mehr erkennbar unter Stock und über Stein. Da die Büsche und Bäume irgendwie immer so einigermaßen in Reihe stehen, sieht plötzlich alles dazwischen wie ein Weg aus. Da das ganze auch noch steil am Hang war, wurde mir das zu gefährlich und ich bin ein ganzes Stück zurück gelaufen, um dann zähneknirschend auf der Corniche (D 9) weiter zu gehen. Das ging dann bis zum Col de l’Exil…

…und nach genauerem Hinschauen wurde mir klar, dass auch der Rest des Tages noch kilometerlang weiter an der D 9 lang ging 😕. Zum Glück war nicht gar so viel Verkehr und ich hab’s überlebt.
Oberhalb von St.-Roman-de-Tousque (ich erinnere mich noch an manche dieser Namen und die Kurven 😉) steht ein Mahnmal, das an den gemeinsamen Widerstand von Franzosen und Deutschen gegen die Nazis erinnert.

Kurz danach ging es auf einem lokalen Wanderweg weiter, der zwar einigermaßen gut markiert ist, aber wohl kaum begangen wird. Prompt habe ich ihn kurz verloren und es gab wieder ein böses “bushwhacking” am steilen Hang. Die Rettung war das GPS, was auch hier sehr genau war, so dass ich wusste, dass ich unterhalb vom Weg bin und hoch muss. Der Weg war schwer zu sehen, weil hier einige umgestürzte Bäume rumlagen und es Auswaschungen vom Regen gab.
Übrigens: die Cevennen sind ja sehr bewaldet und es ist mir schon die letzten Tage aufgefallen, dass die Bäume eigentlich ganz gut aussehen. Klar, die Trockenheit hinterlässt Spuren und es gibt auch kahle Flächen, die aber evtl. von Bränden verursacht sein könnten. Sowas wie Borkenkäfer scheint es hier aber nicht zu geben.
St.-André-de-Valborgne ist auch so ein verschlafenes Nest etwas abseits der Touristenströme. Immerhin gibt es an zentraler Stelle das Café Du Nord, sodass der größte Durst gestillt werden konnte. Und es gibt einen Campingplatz Muncipal, der nun aber wirklich fast komplett leer ist, außer einem WoMo habe ich nur ein Auto mit Zelt gesehen, die zahlreichen “Bungalows” sind alle leer. Schön für mich, da habe ich die sanitären Einrichtungen für mich und kann morgen ganz früh zum Mont Aigoual starten. Leider wird es Regen und Gewitter geben, der Himmel sieht schon danach aus und es ist schwül. Na, jedenfalls muss ich morgen nicht zelten.